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Rückblick Hochwasser

Viele von uns, die an den zahlreichen Flüssen und Bächen in unserer schönen VG Trier-Land wohnen, haben bereits Hochwasser unterschiedlichsten Ausmaßes erlebt. Dieses Ereignis um den 14. und 15 Juli 2021 hat alle vorstellbaren Maßstäbe gebrochen.
Dieses schlimme Ereignis hat aber auch seine schönen Erinnerungsmomente: Die zahlreichen Helferinnen und Helfer von Hilfsorganisationen aus Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern, Menschen die sich aufmachten, um anzupacken und zu unterstützen, Organisationen, Verwaltungen, Firmen, die halfen, wo Hilfe notwendig war, und vieles mehr. In diesem Zusammenhang sei auch an unser Sachspendenlager im Gemeindehaus Aach, aber auch unser Spendenkonto erinnert. Auch hier haben unfassbar viele Menschen ihren Beitrag geleistet, um zu helfen. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal dafür!
Vieles wurde zerstört und wieder aufgebaut. Manches braucht noch seine Zeit. Uns als Verbandsgemeindeteam, den Mitarbeiter*innen der Verwaltung und der Werke ist es wichtig, Infrastruktur und öffentliche Gebäude schnellstmöglich wieder herzurichten und einsatzbereit zu bekommen. Spendengelder haben wir an Betroffene sehr zeitnah und unbürokratisch auszahlen können. Menschen, die mit den Antragsformularen der ISB nicht klar kamen, bekamen von Mitarbeitern der VG Verwaltung sowie von Hilfsorganisationen geholfen und wurden unterstützt.
Der Wiederaufbau, in all seinen Facetten, ist für uns alle (Bürgerschaft und Verwaltung) eine echte Herausforderung. Endlose Termine und Absprache mit den Versicherungen und Gutachter, das Warten und die komplizierten Antragsformulare, um Gelder aus den Bund-Länder-Hilfen zu bekommen, prägen unseren Alltag.
Auch wir als Mitarbeiter*innen der Verbandsgemeinde sind an unsere Grenzen der Leistungsfähigkeit gekommen. Ein erheblicher Sanierungsstau aus den vergangenen Jahren sowie neue rechtliche Rahmenbedingungen zwingen uns dazu, zeitnah Gebäude und Infrastruktur aus, an oder neu zu bauen. Neben diesem riesigen Auftragsvolumen müssen unsere Mitarbeiter*innen ein zusätzliches Finanzvolumen von rund 15 Millionen Euro an Flutschäden an öffentlicher Infrastruktur innerhalb von wenigen Jahren ebenfalls noch bearbeiten. Darüber hinaus beschäftigen uns noch zusätzlich alle Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie die Flüchtlingssituation von Menschen, die nicht nur aus der Ukraine zu uns kommen, sondern nach wie vor aus allen Teilen der Welt.
Dies alles mit einem hoch engagierten Team, das aber personell gleich besetzt ist, wie vor Corona, der Flut und dem Krieg.
Bitte haben Sie Verständnis, dass vieles derzeit einfach seine Zeit braucht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VG Verwaltung arbeiten mit Hochdruck an sehr vielen Projekten und Maßnahmen gleichzeitig. Lieferschwierigkeiten, Fachfirmen zu finden und erhöhte Auflagen, sowie Kostensteigerungen prägen dabei unser Alltagsgeschäft.
Insgesamt möchte ich aber auch festhalten, dass wir auf einem sehr guten Weg sind! Unsere betroffenen Kläranlagen in Kordel, Rosport, Moersdorf und Wintersdorf laufen alle fast wieder im Normalbetrieb. Insgesamt muss bei allen Anlagen die Elektrotechnik grundlegend erneuert und zusätzliche Hochwasserschutzmaßnahmen mit geplant werden.
Die Sportplätze in Godendorf und Ralingen sowie die Tennisplätze in Igel, Kordel und Metzdorf sind wieder bespielbar. Das Feuerwehr- und Gemeindehaus Kordel sowie die Atemschutzwerkstatt der Feuerwehr werden bald wieder so sein, wie sie vor der Flut waren. Die Schulturnhalle Kordel wird grundsaniert und wird voraussichtlich bis zum Sommer 2023 vollkommen fertig sein. In wenigen Monaten wird es eine Übergangskindertagesstätte neben der Turnhalle in Containerbauweise geben, bis die Kita am bisherigen Standort wieder bezogen werden kann.
So entwickelt sich alles Schritt für Schritt weiter. Über den Wiederaufbau prüfen wir Verbesserungen jeder Art. Auch zusätzliche Hochwasserschutzmaßnahmen werden betrachtet und eingerichtet. Unsere Feuerwehren werden u.a. durch ein externes Fachbüro im Rahmen der Feuerwehrbedarfsplanung betrachtet und auch analysiert, wo wir im Bereich der neuen Wettergefahren wie dem Hochwasserschutz und Vegetations- und Waldbränden optimiert werden können. Auch hier werden weitere Investitionen notwendig werden. Ein solches Ereignis bringt uns die Chance, daraus zu lernen und besser zu werden. Diese Chance wollen wir nutzen!
Auch viele betroffene Menschen arbeiten mit Hochdruck daran, ihr Haus und ihr Dorf wieder schön zu machen und alles herzurichten. Dafür war es uns als Verbandsgemeinde und Ortsgemeinden ebenfalls so wichtig, betroffene Vereine mit Spendengeldern finanziell zu unterstützen, damit sie wieder „auf die Beine“ kommen. Auch sind Dorfmoderationen angelaufen und stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb einer Gemeinde.
Schön zu sehen ist auch die „Städtepartnerschaft“ zwischen der Gemeinde Kordel und der Stadt St. Goar am Rhein. Vereine und Politik aus St. Goar haben maßgeblich die Gemeinde Kordel nach der Flut unterstützt. Auch das sind schöne Entwicklungen nach diesem schrecklichen Flutereignis.
Wir haben auf den nachfolgenden Seiten nochmals einen kleinen Rückblick zur Flut zusammengestellt. Kurze Textpassagen umrahmt von Bildern aus der Flut und wie sich das Bild heute darstellt. Es soll bewusst nur ein kleiner Rückblick sein.
Vieles hat sich bereits getan und vieles wird sich noch tun. Bleiben Sie hoffnungsvoll und mutig! Wir alle, als „Gemeinschaft Trier-Land“, gehen gestärkt aus dieser Flut und lernen daraus, um uns zu verbessern. Lassen sie uns verständnisvoll und mit Rücksicht aufeinander zugehen und helfen, so dass sich unsere Dörfer weiter entwickeln und weiterhin so liebens- und lebenswert bleiben, wie sie es schon immer waren!
Ihr
Michael Holstein
Bürgermeister